LernFlow Video 1: Motivation von Kindern zum Lernen

Jedes Jahr zu Schulbeginn kann man sie überall lesen – Tipps für einen gelungenen Schulstart, Lerntipps, Entspannungstipps usw. auch ich gebe sie gerne immer wieder gerne. Aber alle diese Tipps helfen nicht oder nur begrenzt, wenn die Motivation von Kindern zum Lernen fehlt.
Motivation ist nämlich der Motor, der uns antreibt.
Ohne Motivation geht gar nichts. Da nützen die besten Tipps nichts, wenn die Bereitschaft fehlt, diese auch anzuwenden. Aber, wie kann ich als Elternteil, Pädagoge, Lehrer Kinder unterstützen, wenn sie gelangweilt, lustlos und unselbständig sind?

Petra Rodenberg vom Lern-Ort und ich, Andrea Schmalzl von den RelaxKids sprechen im LernFlow Video über das Thema Motivation bei Kindern.

Motivation ist ein ganz wichtiger Punkt für den ganzheitlichen Lernansatz. Denn auch Motivation alleine bringt noch lange keinen Lernerfolg.

Am Ende des Artikels findest du unser Video zum Thema Motivation von Kindern zum Lernen.

Was ist der Unterschied zwischen intrinsischer Motivation und extrensischer Motivation?

Warum liest du gerade im Moment dieses Buch und machst nicht etwas anderes in deiner Freizeit? Möglicherweise weil dich das Thema des Buches interessiert, oder? Dieser eigentliche Grund- dein Motiv-wirkt als Antriebskraft. Statt Motiv kann man auch Motivation sagen. Diese meint die Gesamtheit der einzelnen Motive oder Gründe, die Sache zu tun.

Hierbei unterscheidet man die intrinsische und extrinsische Motivation.

1) Intrinsische sachbezogene Motivation beim Lernen

Die intrinsische sachbezogene Motivation richtet sich auf die Sache selbst. Der Lernende lernt, weil er wissbegierig ist und weil ihn das Thema interessiert.

2) Extrensische sachfremde Motivation beim Lernen

Die /extrinsische sachfremde Motivation bezieht sich auf etwas, das mit dem Lerninhalt überhaupt nichts zu tun hat, dass man sich aber erhofft, wenn man brav gelernt hat. Das Kind lernt nur, um z. B. die Lehrer, Eltern, die zu beeindrucken.

Allerdings ist diese Art der Motivation ungünstig, da die Kinder mit gebremster Kraft die Erfolge angehen, da sie das eigentlich nur tun, um andere zu erfreuen. Mit der intrinsischen Motivation könnten sie allerdings Höchstleistungen vollbringen und empfinden den Kraftaufwand dann meistens sogar als geringer. Diese Motivation entsteht, wenn die Kids selbst an der Erfüllung der Herausforderung interessiert sind. Deshalb ist die grundlegende Voraussetzung für die Motivation die Freude am Lernen, welche zum Beispiel durch die Verwendung von verschiedenen, passenden Lernstrategien, hervorgerufen werden kann.

Aber auch hier müssen zahlreiche, weitere Faktoren, wie z.B. Überforderung, Unterforderung und vieles mehr genauer betrachtet werden, um die entsprechenden Motivationskiller auszuschalten.

Welche Aspekte von Motivation gibt es?

Der persönliche Aspekt: Eigene Wünsche aus der Person heraus.

Der situative Aspekt: Die Umgebung ist ein Einfluss der Motivation.

Was kann Motivation bei Kindern beeinflussen? Wie können Kinder fürs Lernen motiviert werden?

Das Wichtigste, um die Motivation von Kindern zu beeinflussen ist es gemeinsam Ziele zu setzen.

Hierbei ist es wichtig, dass nahe Ziele erreicht werden. Was ist das nächste was ein Kind erreichen kann? Welche Ziele haben Kinder, die die Motivation beeinflussen?

Beispiel: Ein Kind mit Rechtschreib-Schwäche möchte eine 1 im Diktat schreiben. Dieses Ziel wird vermutlich nicht erreicht und kann so sehr demotivierend wirken. Viel wichtiger ist es, dass sich das Kind ein erreichbares Ziel steckt. Das könnte zum Beispiel sein im nächsten Diktat 80% aller Nomen groß zu schreiben.

Wichtig ist es gemeinsam mit dem Kind das Ziel zu stecken.

Für das Thema Ziele setzen könnte man schon einen eigenen Artikel verfassen. Deshalb möchte ich euch nur ein paar kurze Tipps und Tricks zu diesem Thema an die Hand geben. Es ist wichtig, langfristige Ziele/Fernziele in kleinere Etappenziele bzw. in realistische, überschaubare Zwischenziele zu zerlegen.

So legt ihr Ziele für die Lernerfolge der Kinder richtig fest

Wir unterscheiden in 4 verschiedene Ziele:

  • Langfristige Ziele (3 Jahre)
  • mittelfristige Ziele (ca. ein Jahr)
  • kurzfristige (ca. 3 Monate)
  • Zwischenziele (Nahziele).

Die Nahziele versprechen Erfolg! Deswegen sind Ziele, welche in greifbarer Nähe liegen, sogenannten Nahziele, wichtig. Denn gerade diese Ziele, welche schnell erreicht werden können, motivieren die Kinder besonders, weil sie ein konkretes Erfolgserlebnis in kurzer Zeit versprechen. Wichtig ist nur, dass das angestrebte Nahziel in den gesteckten Zeitraum machbar ist. Ansonsten ist die Frustration groß, wenn das Ziel nicht erreicht wird.

Man unterscheidet auch zwei verschiedene Zielarten:

Ergebnisziele:                                

z.B. Die nächste Note in Mathe…

Dieses Ziel lässt sich überprüfen, eignet sich aber lediglich zum Grundantrieb, da es oftmals Fremdeinwirkungen unterliegt und Fehlschläge nach sich ziehen und Frust und Druck aufbauen kann.

Handlungs- und Prozessziele:

= sind gewünschte Zustände, die als Voraussetzung zur Erreichung der Ergebnis-Ziele gelten.

z. B. ich glaube an mich selbst…

>sie sorgen für das Sein im Hier und Jetzt und die Konzentration auf die Aufgabe.

Die richtige Formulierung der Ziele für Kinder:

Ziele werden oftmals zu allgemein formuliert. Damit Ziele ihren vollen Einfluss auf den mentalen Prozess entfalten können, sollten sie nach bestimmten Kriterien formuliert werden. Die Zerlegung des Wortes POSITIV kann dabei helfen, die Zielformulierungskriterien zu beachten.

P ositive Beschreibung des Ziels, ohne sprachliche Verneinungen (kein, nicht, weil, aber, vielleicht)

Ohne Vergleich.

Hilfreiche Überlegungen:

Wer, was genau, wie, wann, wie viel, wo und evtl. mit wem

O kologisch: Ohne innere und äußere Widerstände und negativ empfundenen Konsequenzen,

Hilfreiche Überlegungen: Was ist es bereit zu investieren, was ist dem Kind das Ziel wert?

S ensorisch: Die Schritte der Zielarbeit verlaufen überwiegend auf mentaler Ebene. Somit ist es hilfreich und unterstützend, wenn die Zielerrreichung zusätzlich emotional, körperlich und mental erlebt wird.

Hilfreiche Überlegungen:

Wie sieht es am Ziel aus, was sieht, hört, fühlt, evtl. riecht und schmeckt es?

I ndividuell, realistisch, selbst beeinflussbar. Ein motivierendes Ziel muss realistisch sein und der eigenen Kontrolle unterliegen. Die Fähigkeiten des Kindes finden in die Zielfindung mit ein.

Hilfreiche Überlegungen: Kann es das Ziel ohne fremde Hilfe aus sich selbst heraus erreichen? Was genau kann es tun? Was liegt im Rahmen der Möglichkeiten des Kindes?

T estbar, überprüfbar, messbar: Eine regelmäßige Überprüfung des Zieles ist enorm wichtig.

Hilfreiche Überlegungen:

Woran wird es eindeutig merken, dass es sein Ziel erreicht hat? Bis wann wollen es sein Ziel erreichen? Was ist der erster Schritt in Richtung Ziel?

I nteressant, relevant: Ein Ziel kann nur Realität werden, wenn es sich um eigene Träume handelt.

Hilfreiche Überlegungen:

Was genau bedeutet das Ziel für das Kind? Muss es evtl. Zwischenschritte oder Zwischenziele definieren?

V isionär: Ein Ziel erfolgt einer Vision!

Hilfreiche Überlegung:

Wozu will es sein Zeil erreichen?

TIPP:

Gestaltet eine Zielcollage! Eine Zielcollage hilft den Kids, dranzubleiben und sich immer wieder an das gesetzte Ziel zu erinnern. Das Kind bastelt eine Zielcollage (Visionboard) von seinem Ziel, welches aus Bildern und Worten besteht, dass das Ziel ausdrückt. Dieses wird gut sichtbar für das Kind dort aufgehängt, wo es dieses möglichst oft betrachten kann.

Die Motivationsformel von Petra: Wollen x können x dürfen

Was möchte ich? (Leistungsbereitschaft aus dem Inneren, Ziele, Wünsche, Erfolge, Mindset)

Was kann ich? (Kenntnisse, Kompetenzen, Grundlagen, Fähigkeiten)

Was darf ich? (Bedingungen)

Nur wenn alle 3 Faktoren im Lot sind, können Kinder etwas bewirken und sich motivieren.

Motivationstipp für den Alltag: so könnt ihr Kinder zum Lernen motivieren

Mit dem Motivationsrad aus den Kuchenteilen Wollen – Können – Dürfen könnt ihr euer Kind individuell betrachten. Findet zusammen ein erreichbares Ziel. Guckt was kann das Kind von dem Ziel und was trennt das Kind von dem Ziel. Gemeinsam versucht ihr nun das Ziel zu erreichen und feiert bei der Zielerreichung natürlich gemeinsam den Erfolg.

Ladet euch dazu im LernFlow Download-Bereich das Arbeitsblatt zum Thema Motivation von Kindern herunter. Zur Anmeldung für den LernFlow Download-Bereich kommt ihr hier.

Kennst du schon meinen RelaxKids Minikurs?