Die Weihnachtszeit steht vor der Tür! Oh, wie ich sie liebe! Die angeblich stade, ruhige Zeit!
Ein kleiner Rückblick in den üblichen Ablauf meiner vergangenen Vorweihnachtszeit: Ich grübelte tagelang nach den tollsten und einfallsreichsten Geschenken, bastelte einen megaschönen Adventskranz, stellte die perfekte Weihnachtsdeko zusammen, backte die absoluten Konditorplätzen und dann passierte es wieder, wie jedes Jahr!
Mein Perfektionismus schlug wieder zu!
Es sollte alles perfekt sein und dann ging es doch in die Hose. Die Nadeln des Adventskranzes fielen zu früh ab, die Geschenke kamen zu spät, so dass ich sie nicht mehr perfekt einpacken konnte, die gefühlte 50. Plätzchensorte verkohlte im Ofen. Na wunderbar…von wegen Perfektionismus! Nix lief so wie geplant.
Es artete nun alles im Stress aus. Zeit den Perfektionismus abzulegen!
Deshalb möchte ich in diesem Blogartikel genau auf dieses Thema Perfektionismus eingehen, damit auch du etwas chaotischer, aber glücklicher eine wunderschöne Adventszeit hast.
Zudem haben wir uns auch einen tollen Adventskalender einfallen lassen, in dem du dir jeden Tag einen Tipp für dein tägliches mentales-Workout, deine kleine Auszeit holen kannst.
Arten von Perfektionismus
Jetzt schauen wir uns aber mal diesen leiden Perfektionismus, der uns oft ganz schön stressen kann, an.
Es gibt erstmal verschiedene Arten von Perfektionismus. Zum einen den gesunden Perfektionismus und den ungesunden Perfektionismus.
Der gesunde Perfektionismus bedeutet, dass jemand nach sehr guten Leistungen strebt. Er akzeptiert aber, dass perfekte Leistungen nicht immer möglich sind.
Wer aber an ungesundem Perfektionismus leidet, steckt sich unerreichbare Ziele und kann Gedanken an offene Aufgaben nicht loslassen. Fehler zu akzeptieren fällt hier dem Betroffenen nicht leicht. Ungesunder Perfektionismus führt deshalb nicht selten zu gesundheitlichen Problemen – etwa Burn-Out, Schlafstörungen oder depressiven Verstimmungen, denn sie sind nie wirklich zufrieden mit dem Ergebnis.
Laut Diplom-Psychologe Willi Zeidler setzen sich die meisten Menschen leider oft viel zu spät mit ihrem teilweise krankhaften Streben nach Leistung auseinander: Meistens kommen sie erst nach einem Warnschuss im Sinne eines Burnouts zur Einsicht, dass es so nicht weitergeht. Erst dann finden sie ein angemessenes Maß an Ansprüchen, welches ihrem eigentlichen Wesen entspricht und sie so lernen ihren Perfektionismus abzulegen.
DIE 80/20 REGEL – eine Möglichkeit den Perfektionismus abzulegen
Hast du schon mal etwas vom Pareto-Prinzip gehört?
Pareto fand heraus, das wir in 20% unserer Zeit 80% unserer Ergebnisse erzielen. Gleichzeitig brauchen wir für die letzten 20% der Ergebnisse 80% der Zeit brauchen, um auf 100 % zu kommen!
Dieses Prinzip das Pareto entdeckte, lässt sich übrigens noch auf viele andere Bereiche anwenden.
Ich erinnere mich an die jährliche Weihnachtsdeko, bei der mir genau das passiert ist, was Pareto beschreibt.
Vielleicht kennst du so etwas ja auch?
Innerhalb von sehr kurzer Zeit hatte ich im Grunde die wunderschöne Weihnachtsdeko fertig. In etwa 2 Stunden. Dann fing ich an Details zu verbessern, es noch „schöner“ zu machen. Ich wollte, dass es noch besser wird. Und so brauchte ich, bis ich an dem Punkt angekommen war, dass ich richtig zufrieden mit dem Ergebnis war, nochmal die vielfache Menge der Zeit. Nach dem ich nach zwei Stunden eigentlich schon alles wesentlich dekoriert hatte, brauchte ich dann nochmal 3 weitere Stunden nur zum Optimieren und Verbessern.
Je näher wir also den vermeintlichen 100% kommen, umso mehr Zeit brauchen wir.
Und das Verrückte ist, am Ende interessiert diese übertriebene Optimierung Niemanden.
UND:
Ich hätte in derselben Zeit sogar noch Plätzchen backen, einen leckeren Tee trinken oder eine gemütliche Zeit mit meinen Liebsten verbringen können. Die Deko wäre zwar nicht „perfekt“, aber sie hätte gepasst. Zumal sie eh nach der Weihnachtszeit wieder verschwindet.
Warum halten wir am Perfektionismus fest und können den Perfektionismus nicht ablegen?
Perfektionismus ablegen, oh je!
Warum halten wir eigentlich an dem Perfektionismus fest, wenn wir doch wissen, dass er uns unzufrieden, gestresst und unglücklich macht?
Wieso kann man ihn nicht so einfach ablegen?
In unseren Köpfen herrscht oft die Vorstellung, dass wir nur sehr gute Ergebnisse erzielen würden, wenn wir perfekt sind.
Wir haben Angst, dass wir beim Ablegen des eigenen Perfektionismus keine guten Ergebnisse mehr erzielen.
Aber ist das wirklich wahr?
Wenn man etwas unbedingt erreichen möchte, ist man meistens nicht mehr entspannt. Der Stresspegel steigt an, die Kreativität geht verloren, die Anspannung im Körper steigt.
Das ist kein schöner Zustand oder? Im Grunde sehnen wir uns doch nach Entspannung.
Wie wir aus den früheren Blogartikeln zum Thema Entspannung bereits wissen, kann man in einem entspannten gelassenen Zustand oft zu Top Leistungen auflaufen, weil man dadurch vollen Zugriff auf alle inneren Ressourcen hat.
Logisch, auch Stress und Zwang kann Topleistungen provozieren, aber die Kosten sind deutlich höher und das Leben mit Stress ist weniger schön.
Wenn wir eine Sache nicht loslassen können, liegt es meist daran, dass wir auch einen Nutzen davon haben.
Was ist dieser Nutzen in deinem Leben? Vielleicht schützt dich der Perfektionismus davor Fehler zu machen?
5 Tipps, um deinen Perfektionismus abzulegen
Schau dir die folgenden Tipps an und versuche sie zu verinnerlichen. Ich bin mir sicher du schaffst es auch deinen Perfektionismus abzulegen.
- Trau dich, Fehler zu machen! (Hierzu im nächsten Blogartikel mehr!)
- Erkenne, dass du bereits perfekt bist.
- Höre auf, dich mit anderen zu vergleichen
- Sei spontan, folge deiner inneren Stimme
- Lege Den Perfektionismus durch Selbstliebe und Selbstakzeptanz ab
Durch diese veränderten Lebenseinstellungen konnte ich es auch lernen, dass es reicht, wenn ich nur 2 Stunden mit der Weihnachtsdeko verbringe, nur 5 Plätzchensorten habe, die noch dazu von den Kids dekoriert werden. Was soll ich sagen, meine Grundeinstellung durch diesen Prozess ist:
Unperfekt ist Perfekt!
Wenn du noch mehr Tipps für deine Mentales Mini-Workout möchtest, dann lade ich dich sehr gerne zu unserem Adventskalender ein, wo du 24 tolle Tipps für dein Wohlbefinden bekommst!