Trau dich Fehler zu machen! Fehler sind super für Kinder

Letzte Woche habe ich mich ja bereits geoutet, dass ich in verschiedenen Situationen eine fürchterliche Perfektionistin bin. Und ich habe euch auch einige Tipps an die Hand gegeben, was man gegen diesen, man kann schon fast sagen Zwang, tun kann. Einer dieser Tipps war, Fehler zu machen!

Gerade diese Denkweise hat mir wahnsinnig viel geholfen, entspannter und vor allem stressfreier mit der eigenen Erwartungshaltungshaltung umzugehen.

Mittlerweile finde ich Fehler sogar richtig gut! Ich finde sie richtig gut sowohl bei mir als auch bei meinen Kindern, den Zwillingen.

Ihr denkt jetzt wahrscheinlich, die spinnt doch, oder? Nein in aller Regel tue ich das nicht. Aber ich möchte euch dieses Phänomen gerne am Beispiel meiner Tochter näher erklären.

Warum Fehler für Kinder gut sind – Ein Beispiel meiner Tochter

Meine Tochter kam in die 4. Klasse der Grundschule. Das ist in Bayern die mega-wichtige Übertrittsklasse! Hier geht es um Leben oder Tod, Gymnasium-Realschule-oder doch „nur Mittelschule“. Bei vielen Familien bricht hier fast der zweite Weltkrieg aus. Was ich damit sagen möchte, dies ist eine sehr stressbehaftete Klasse. Ihr hört wahrscheinlich an meiner Übertreibung, dass dies für mich und meine Kinder also absolut unwichtig ist. Also okay! Meine Kinder schreiben ihre erste Probe in Heimat- und Sachkunde. Absolut perfekt vorbereitet geht meine Tochter in diesen Test rein, schreibt ihr ganzes Wissen nieder, wusste alles. Und trotzdem kam nur die Note 4 raus. Was war passiert, sie wusste alles auf der ersten Seite, aber sie hatte vergessen, sich die Rückseite anzusehen und hatte somit hier 0 Punkte.

Was ich euch damit sagen möchte, ich bin absolut froh, dass sie diesen Fehler gemacht hatte, denn sie schaut sich seitdem Zeitpunkt IMMER die Rückseite an. Sie lernte aus ihren Fehlern und kann somit in ihrer Zukunft bei wichtigeren Situationen so einen Patzer vermeiden. Das sagt sie selbst immer wieder zu mir: Das passiert mir kein zweites Mal mehr!

Sicherlich war es im ersten Moment doof…aber wir Menschen lernen nun einmal am ehesten, wenn wir erstmal den Fehler begehen und dann draus lernen. Da hier natürlich die Resilienz eine sehr große Rolle spielt, werde ich im nächsten Blogartikel darüber schreiben.

Angst vor Fehlern

Viele Erwachsene sind jedoch so sehr perfektionistisch veranlagt, dass sie sogar davor Angst haben, etwas falsch zu machen. Diese Angst überträgt sich leider auch oft auf die Kinder und blockiert sie in der Schule.

Kinder haben dann häufig Angst davor kritisiert zu werden oder nicht gut genug zu sein und Ablehnung zu erfahren, die sie immer und immer dazu antreibt perfekt sein zu wollen.

Fehler sind gut für Kinder. Wie bereits erzählt, ist es ein sehr guter Weg für Kinder um schnell besser zu werden.

Denn aus jedem Fehler kann man mehr lernen als aus einem Erfolg.

Auch aus meiner Erfahrung sage ich, dass jeder Fehler, den ich bisher gemacht habe, mir geholfen hat. Das eigentliche Problem ist eher, wenn man Fehler nicht bemerkt und sie wiederholt.

Unperfekt ist perfekt

Genau so ist es bei den Kindern und bei uns Erwachsenen auch. Fehler sind da, um daraus zu lernen. Wenn ich mir z. B. die Anfänge der RelaxKids ansehe, meine ersten Flyer, die ersten Newslettertexte, die Anfänge der Homepage oder meine ersten Videos meiner Aus- und Weiterbildungen. Oh graus….! Ich musste lernen, mich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, damit es mir nicht mehr passiert, dass die Grafik etc. fürchterlich ist usw.

Aber auch bei den Kindern ist es so. Jede schlechte Note möchte uns etwas mitteilen, z.B. zu wenig oder zu oberflächlich oder auch gar nicht gelernt usw. Oder wie der Fehler bei meiner Tochter: Schau auf die Rückseite. Hier sehe ich jetzt auf einmal (da sie sich immer wieder dran erinnert!) den Entwicklungsprozess dahinter und hierfür waren die Fehler, die sowohl meine Tochter als auch ich gemacht haben, super hilfreich.

Wie heißt es doch so schön, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

3 Schritte, um das Positive aus einem gemachten Fehler mitzunehmen

Wichtig: Richte deinen Blick auf das Positive.

Und vermittle diesen Blick auf Fehler den Kindern in der Schule, in der Hausaufgabenbetreuung oder bei der Nachhilfe genauso.

Die Bearbeitung von Fehlern erfolgt in der Regel in drei Schritten:

1. Fehler annehmen

  • Der Fehler ist passiert, das kannst du nicht mehr ändern. Du kannst jedoch sehr wohl daraus etwas lernen und es künftig besser machen.

2. Fehler loslassen

  • Wenn du zu lange in der Fehlersuche und -analyse verweilst, steckst du fest. Dann gibt es keine Vorwärtsbewegung, kein Weiterkommen, kein Tor, keinen Erfolg, sondern nur Stagnation.

3. Nach dem Fehler weitergehen

  • Nun folgt das „Aus dem Fehler lernen: Die Fehleranalyse sollte zu einer Lernentwicklung führen – und hier musst du positiv in die Zukunft blicken. Wie geht es weiter? Was hast Du gelernt? Was kannst du tun, um diesen Fehler künftig zu vermeiden? Was machst du künftig anders, damit es anders/besser wird? Wie kannst du den Fehler zu deinem Vorteil verwenden?

6 Gedanken, um mit Fehlern besser umzugehen

Aufstehen, Krönchen richten, weiter geht´s

Folgende Überlegungen möchte ich dir zusätzlich noch mit auf dem Weg geben:

·       Akzeptiere, dass Fehler Teil des menschlichen Handelns sind.

·       Sprich Missgeschicke oder Fehler früh und konsequent an, das entstresst dich.

·       Sei relaxed bei Fehlern und löse sie anstatt sie zu verteufeln.

·       Gehe mit Fehlern eher humorvoll um.

·       Vermeide sogenannte Rückschaufehler.

·       Denk nicht lange über eigene Fehler und das Versagen anderer nach.

Wie gehst du damit um, wenn du einen Fehler machst? Und aus welchem Blickwinkel siehst du es bei Kindern? Lass mir gerne einen Kommentar unter dem Beitrag da.