Viel lernen – So gehen Schüler stressfrei mit Lernbergen um

In der heutigen Zeit ist die Menge des Lernstoffs für Schüler enorm groß. Ich sehe es bei meinen Kindern, wenn sie mal wieder nach Hause kommen und sagen: „Heute müssen wir wieder soviel lernen. Wir haben so viele Hausaufgaben auf, müssen für die Matheprüfung und Englischvokabeln lernen und auch noch ein Gedicht in Deutsch in 2 Tagen vortragen.“

Klar, könnte ich in solchen Situationen wie ein Rohrspatz auf den Lehrer, die Schule, den Lehrplan und das Kultusministerium schimpfen.

Diese Reaktion hilft Schülern allerdings nicht weiter, wenn sie vor einem Berg an Material sitzen und den Wald vor lauter Bäumen gar nicht mehr sehen!

Denn bei vielen Schülern bricht meistens Panik aus, wenn sie viel lernen müssen. Es entsteht Stress und dann geht gar nichts mehr. Gedanken wie „Ich habe keinen Bock das alles zu lernen, das ist mir alles zu viel, ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll, ich schaff das eh nicht“ rauschen durch die Köpfe der Kinder.

In diesem Blogbeitrag gebe ich dir Tipps, wie du Schüler dabei unterstützen kannst, wenn sie viel lernen müssen. Diese Tipps kannst du für deine Kinder zu Hause anwenden oder genauso gut als Pädagoge oder Therapeut mit in deine Arbeit einfließen lassen. Denn nicht alle Kinder haben Unterstützung von zu Hause, daher ist es wichtig Lernstrategien auch im Unterricht oder der Nachhilfe einzusetzen.

Tipp 1: für Kinder, wenn sie viel lernen müssen – Mindsetarbeit

Ich durfte letzte Woche bei einer Wanderung ein ähnliches Szenario erleben und hatte dabei einen echten Berg vor mir. Wir hatten uns einen tollen Wanderweg ausgesucht, den wir gehen wollten. Schon beim „Einstieg“ hieß es, nur für geübte Wanderer.

Was passierte in meinem Mindset: Kann ich das überhaupt, ist das überhaupt was für mich?

Allerdings kenne ich ja bestimmte Techniken, wie ich mein Mindset überlisten kann.

Verwende in der Arbeit mit Kindern positive Glaubenssätze. Lernt gemeinsam positiv zu denken. Die Aufgaben werden dadurch nicht weniger, aber mit positiven Gedanken werden sie dem Lernberg motivierter gegenüber stehen.

In diesem Artikel zum Thema Mindset & Glaubenssätze für Kinder erfährst du mehr darüber warum das Mindset so ausschlaggebend für mehr Lernerfolg und Spaß in der Schule ist. Dort findest du auch 12 Mindset Changer, die Kinder motivieren können, wenn sie viel lernen müssen.

Tipp 2: So helfen das Umfeld und Vorbilder, wenn viel zu lernen ist

Gesagt getan, wir gingen weiter. Allerdings tat sich dann für mich ein Bild des Grauens auf. Ich sah auf einmal den megasteilen Wanderweg mit gefühlten 500 Biegungen, Steinen usw….Ich bekam echt Panik…

Mein Mindset und der innere Schweinehund kehrte zurück: Ach komm, das schaffst du ja eh nicht, leg dich lieber auf die Couch und chill ne Runde usw. Ich bin echt schon drauf und dran gewesen, wieder umzudrehen.

Was passierte aber dann magisches? Meine Familie bestärkte mich, mit mega aufbauenden Worten, die ich ihnen auch mal für schwierige Situationen beigebracht hatte und genau so fasste ich wieder den Mut den Berg tapfer zu beklimmen.

Als Elternteile agieren wir als Vorbild für unsere Kinder. Gerade in problematischen Situationen suchen die Kids nach einer Orientierung. Dass sie sich uns öffnen, ist daher super. Es ist dann entscheidend, dass wir unsere Vorbildfunktion auch wahrnehmen und nicht einfach auf den Lehrer oder die Schule schimpfen, sondern positiv zur Seite stehen. Mit zunehmenden Alter haben neben der Familie auch der Freundeskreis, Vorbilder aus der Schule oder auch aus den verschiedensten Medien eine größere Bedeutung.

Überlegt also einmal gemeinsam, wer so ein Vorbild sein kann, das können auch YouTuber oder Instagramer sein. Eine detaillierte Zusammenfassung haben wir im Artikel „Wie das Umfeld Kinder beeinflusst – welche Rollen spielen Vorbilder von Kindern im Lernverhalten?“ mit einer kleinen Übung aufgeschrieben.

Tipp 3: Lernetappen

Bei meiner Wanderung hatte ich mir eine weitere Technik zu Hilfe gezogen!

Ich teilte mir gedanklich den Berg in Teilstücke ein, d.h. ich suchte mir Steine, an denen ich eine kleine Rast machen und mich mit ner kleinen Brotzeit verwöhnen konnte. So arbeitete ich mich Stück für Stück durch den Weg nach oben indem ich auf die Teilziele hinarbeitete. Das motivierte mich ungemein.

Genauso funktioniert es, wenn Schüler viel lernen müssen. Teilt den Lernberg in einzelne Lernetappen ein. Nehmt jeden kleinen Teilerfolg bewusst wahr. Wie geht das?

Die Kinder können das Teilziel, z.B. auf einer Liste abhaken, durchstreichen oder einfach notieren, was sie schon erledigt haben.

Damit es für Kinder nicht nur eine langweilige Liste gibt, habe ich euch eine kindgerechte Vorlage in unseren Downloadbereich gelegt. Druckt diese Vorlage einfach aus und tragt euch die Teilziele daneben ein.

Hier kommt ihr zur Vorlage

Tipp 4: Vorstellung wie es ist, wenn das Ziel erreicht ist

Bei meiner Wanderung stellte ich mir vor, was dann für eine geniale Aussicht auf mich wohl warten wird, und wie geil dann das Gefühl sein wird, das Ziel zu schaffen und vorallem, wenn ich dann voll stolz den Weg wieder zurücklaufen darf, den ich vorher mühselig bezwungen hatte!

Meine Aussicht der Wanderung

Übt auch das mit den Kids. Wie wird es sich anfühlen, wenn die Kinder die Teilziele und am Ende das große Ziel erreicht haben? Die Kinder sollen sich einmal vorstellen, wie sie aussehen, wie sie sich fühlen und was sie danach alles machen können, wenn sie es geschafft haben.

Tipp 5: Nach dem vielen Lernen – Erfolge feiern

Und das wichtigste ist, oben angekommen wird der Erfolg erstmal gefeiert, aber so richtig! Und nicht nur so…gut gemacht, wow….ne richtig Vollgas und auch absolut authentisch! Also freut euch wirklich darüber.

Zum Abschluss kann noch gebauchpinselt werden und der errungene Erfolg tatsächlich wahrgenommen werden, was das Kind denn tatsächlich alles geschafft hat und stolz darauf sein.

Hier zeige ich euch mal den Lernberg meines Sohnes, der uns immer vom großen mega Chaos abgehalten hat.

Zusammenfassung: Viel zu lernen? So klappt es

Wie ihr seht, ging es mir bei meiner Wanderung wie den Kindern in der Schule. Denn da ist es oftmals genau so. Sie sehen einen riesen, schier unbezwingbaren Lernberg vor sich.

Was kannst du tun, dass du die Schüler dazu bringst zu starten, wenn sie viel lernen müssen?

• Starte mit positiven Gedanken
• Sei ein positives Vorbild oder sucht Vorbilder
• Die Kids sollen sich vorstellen wie sie sich nach der „Besteigung des Lernbergs“ fühlen
• Teile den Lernberg, Hausaufgabenberg= das große Ziel in Teilziele ein
• Hakt Teilerfolge ab, nehmt sie mit den Kindern bewusst wahr, seid stolz darauf und feiere sie
• Feiert das Ziel ausgiebig

Letztendlich kann es genau so funktionieren, wie bei mir und die Kinder besteigen den Lernberg.

Welche Erfahrungen hast du gemacht, wenn Kinder viel lernen müssen? Lass mir gerne einen Kommentar da.

Auch hier wenden wir den Ansatz des ganzheitlichen Kinder- und Jugendcoachings an. Denn nur eine einzelne Methode hilft den Kids häufig nicht weiter.

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